Zwei Wochen Florida Roadtrip: Reisebericht, Route und Tipps (2024)

Table of Contents
Tag 1: Ankommen in Miami. Art Deco und Strandfeeling in South Beach. Art Déco in South Beach Tag 2: Von Miami über die Florida Keys nach Key West. Brücken über Inseln und das erste Mal im Helikopter. Die Florida Keys: wie Perlen an einer Schnur Tag 3: Key West: ein Sommerland in weiß und pastell. Nicht verpassen in Key West Tag 4: Zurück nach Miami über die Florida Keys. Auf der Suche nach Stränden und gelbem Kuchen. Mehr Entdeckungen auf den Florida Keys #1: Strände entlang des Overseas Highway #2: Key Deer: die süßen Mini-Bambis von Key West #3: Key Lime Pie. Don’t eat yellow green pie! Zurück in Miami… im hippen Retro-Motel Tag 5: Erkundungen in Miami. Wynwood Art District und übers Wasser heizen im Speedboat. Streetart und lecker Essen in Wynwood Durch Miami im Speedboat Tipps für Stadttouren in Miami: Tag 6: Miami – Everglades City. Ein Meer aus Gras und erste Sichtung von Alligatoren. Shark Valley: erste Begegnung mit Alligatoren Weitere Stopps in den Everglades: ein Indianerdorf und Kunst Ankunft in Everglades City, Sonnenuntergang auf Marco Island Tag 7: Everglades City. Im Kajak und Boot durch die Everglades Everglades – Tipps und Adressen Tag 8: Everglades City – Sarasota. Sumpfbuggy-Fahrt mit Captain Steve und weiter zur Golfküste. Kontrastprogramm: Vom Sumpf nach Sarasota Tag 9: Sarasota. Regen, Zirkusmuseum und der schönste Strand der USA. Sarasota: Tipps und Adressen Tag 10: Sarasota – Crystal River – Ocala. Schwimmen mit Manatees. Tag 11: Ocala. Paddeln in glasklaren Quellen und Geister. Paddeln auf dem Rainbow River Im Silver Springs State Park Die andere Seite von Ocala: nette und etwas eigenwillige Bars und Restaurants – und jede Menge Geistergeschichten. Ocala: Tipps und Adressen Tag 12. Ocala – St. Augustine. Ziplining und Weiterfahrt zur Atlantikküste. Adrenalin am Morgen: Die Canyons Zipline bei Ocala Weiter nach St. Augustine: Strand und Geister im alten Leuchtturm Tag 13: St. Augustine. Piraten und Wein in der ältesten Stadt der USA. St. Augustine: Tipps und Adressen Tag 14: St. Augustine – Miami Airport. Bye bye Florida… References

Man kann sagen, was man will: Ich persönlich mag die USA als Reiseland, vor allem für Roadtrips – meine bevorzugte Reiseform!

Allerdings muss ich zugeben, dass ich eher auf die Wüstenlandschaften des amerikanischen Westens stehe und auf die Westküste fixiert bin. Florida hatte ich als Ziel für eine Mietwagenrundreise bisher nicht auf dem Schirm. Die Vorstellung von Spring Break, überwinternden Rentern und Disneyland haute mich ehrlich gesagt auch nicht so vom Hocker… der Gedanke an Alligatoren und die weite Wildnis der Everglades sowie Key West schon eher! Und so beschloss ich, zu Beginn der Nebensaison im April nach Florida zu jetten und mir das Ganze auf einer zweiwöchigen Florida-Rundreise im Mietwagen einmal genauer anzuschauen.

Hier findet ihr meinen Reisebericht und die Route für zwei Wochen zum Nachreisen sowie meine persönlichen Tipps für Aktivitäten, Unterkünfte, Restaurants, Touren etc. an den einzelnen Orten!

Tag 1: Ankommen in Miami.

Art Deco und Strandfeeling in South Beach.

Screenshot: Google Maps

Miami empfängt mich am ersten Abend mit sommerlich-schwüler Wärme und Meeresbrise. Beinahe hätte ich den Flug von Frankfurt nach Miami verpasst, doch ich schaffte es noch 3 Minuten (!) vor Abflug des Lufthansa A380 ans Gate und durfte gerade noch so mit. Mein Gepäck hat es leider nicht geschafft – doch in Florida brauchst du ja zum Glück nicht viel außer einer leichten Sommerklamotte und einem Bikini.

Am Flughafen holen wir als erstes unseren Mietwagen ab. Wir haben uns für einen SUV entschieden, doch das bevorzugte Mietwagen-Modell hier scheinen eindeutig Mustang-Cabrios zu sein – entweder in quietschgelb oder knallrot. Wir bleiben trotzdem beim SUV und fahren erst einmal zu unserem Apartment nach Miami Beach, genauer gesagt South Beach. In diesem Stadtteil Miamis direkt am Meer gibt es noch viele schöne Art Déco-Gebäude aus den 1920er und 1930er Jahren und einen riesenlangen Strand, denn Miami Beach liegt auf einer vorgelagerten Insel, die über Brücken mit dem Rest von Miami verbunden ist.

Gute Anlaufstelle: Pastelliger Retro-Charme und der weite lange Strand in South Beach

Art Déco in South Beach

South Beach hat was: diesen pastelligen Retro-Charme, den man aus Miami Vice kennt, und das Strandfeeling durch den riesigen vorgelagerten Beach. Ihr müsst allerdings wissen, dass South Beach das absolute Touristenviertel von Miami ist (fast ganz Miami Beach besteht eigentlich aus Hotels und Apartments), d.h. den Ocean Drive schaut man sich am Besten kurz mal an, zum Essen geht man aber lieber woanders hin (am South Point oder Richtung Espaniola Way sind ein paar gute Restaurants).

Vorne am Ocean Drive wird flaniert und gepost, was das Zeug hält, Touristen-Restaurants und Bars mit absurd riesigen Cocktails reihen sich aneinander (in Teilen von Florida wie hier oder in Key West darf in der Öffentlichkeit getrunken werden). Am Strand selbst stehen hübsche pastellfarbige Rettungsschwimmerhäuschen.

Die Stadt empfängt mich an meinem ersten Abend passend zum pastelligen Art Déco-Charme mit einem kitschigen rosa Sonnenuntergang im Miami-Vice-Style am weiten Strand und einer leicht abkühlenden Brise. Ich bin einfach nur müde und gejetlaggt, furchtbar erkältet und habe kein Gepäck. Doch hey – ich bin in Florida! Und das ist alles gar nicht schlecht für so einen ersten Tag, so zum Ankommen, oder?

Unterkunft Miami Beach/South Beach: Hier haben wir ein kleines Apartment via AirBnB* gebucht, das zu Fuß nur wenige Minuten vom Strand entfernt war. (*Werbelink: Wenn du dich über diesen Link registrierst, bekommst du €25 Rabatt auf deine erste Buchung und ich eine kleine Provision, die dem Erhalt dieses Blogs zu Gute kommt).

Tag 2: Von Miami über die Florida Keys nach Key West.

Brücken über Inseln und das erste Mal im Helikopter.

Screenshot: Google Maps

Am nächsten Morgen steigen wir in unseren Jeep, den wir in der 12th Street in einem ‘günstigen’ Parkhaus für $20 24h lang parken konnten, und fahren erst einmal auf diversen Highways aus der Stadt heraus.

Unser Ziel: Der Süden. Genauer gesagt der südlichste Punkt der USA.

Mindestens 3,5h Fahrt laut Google Maps, noch ohne Stopps, liegen vor uns. Davor decken wir uns also erst mal im Hipster-Coffeeshop der lokalen Kaffeerösterei Panther Coffee in Miami Beach mit Kaffee und Mandelcroissants ein – lecker!

Auf den teilweise sechsspurigen Highways der Stadt rasen die Einheimischen übrigens schlimmer als bei uns und dürfen zudem noch rechts UND links überholen. Geblinkt wird so gut wie nie, die Ausfahrten der Highways liegen mal auf der rechten, mal auf der linken Seite. Ich bin nun schon öfter in den USA Auto gefahren und muss sagen, dass der Verkehr in Miami für mich bisher am stressigsten war – fast noch anstrengender als in Los Angeles! Nach ca. einer Stunde haben wir den Ballungsraum Miami aber zum Glück hinter uns gelassen – und sind schon an der Küste. Hier wird es jetzt deutlich gechillter.

Overseas Highway: über zig Inseln und Brücken über die Florida Keys

Die Florida Keys: wie Perlen an einer Schnur

Wie Perlen an einer Kette reihen sich fast 200 kleine, flache und mit Mangrovenhainen bedeckte Koralleninseln aneinander. Die Florida Keys ragen fast 300km in den Golf von Mexiko hinein. Früher waren sie durch eine Eisenbahnlinie verbunden, heute fährt man auf dem Overseas Highway mit seinen vielen Brücken von Insel zu Insel, bis zum Schluss nur noch die Insel Key West kommt (bei Kilometer Null des Highway No. 1).

Die bekannteste Brücke ist die Seven-Mile-Bridge zwischen Marathon und Bahia Honda, deren Name Programm ist – sie ist tatsächlich sieben Meilen lang. An ihrem Ende seht ihr parallel noch die alte Railway Bridge aus dem Meer ragen, bzw. das, was seit einem Hurricane in den 1930er Jahren noch von ihr übrig ist.

Eine spektakuläre Roadtrip-Strecke, sollte man meinen, doch vom Auto aus gesehen ist es bis auf die Ausblicke auf das türkis schimmernde Meer, das teilweise bis zu 10, 20 Meter an den Highway heranreicht, gar nicht soooo spektakulär, denn alles ist flach. Wie es hier wirklich aussieht und wie türkis das Meer hier wirklich schimmert, sieht man eigentlich erst aus der Luft, so dass ich beschließe, hier und heute, auf den Keys, einen lang gehegten Traum wahr werden zu lassen: meinen ersten Helikopter-Rundflug! (mit Old City Helicopters, gebucht über Viator)

Etwa auf halber Strecke zwischen Key Largo und Key West, an dem kleinen Flughafen im Ort Marathon, steigen wir mit unserem Piloten Michael in einen winzigen gelben Helikopter, ganz unkompliziert. Nach einer kurzen Sicherheitseinweisung heben wir auch schon ab, und ich bin überrascht, wie ruhig und schwebend es sich im Helikopter anfühlt, ganz anders am bei einem Flugzeugstart.

Und was für eine Aussicht das hier ist! Hammer! Ich bin total geflasht und weiß gar nicht, wo ich zuerst hinkucken bzw. hinknipsen soll. Doch seht selbst:

Zwei Wochen Florida Roadtrip: Reisebericht, Route und Tipps (10)

Mein erster Helikopterflug – über die Florida Keys! (Mit Katrin von Viel Unterwegs).

Unter uns im glasklaren Wasser sehen wir Manatees schwimmen (Seekühe), riesige schwarze Rochen und eine gigantische Meeresschildkröte. Der ganze Flug dauert nur 10 Minuten (viel zu kurz!) und als wir landen, ist mir schlecht. Doch ich weiß: Ich will nochmal! Zum Glück ist so ein Rundflug schon für unter $100 zu haben. Überlegt es euch!

Eine Fahrt über die berühmte 7-Mile-Bridge und einige weitere Inseln später, am Straßenrand pastellige Diners und Motels, sind wir gegen 16 Uhr endlich da.

Key West. Von hier sind es nur noch 90 Meilen bis Kuba.

Tag 3: Key West: ein Sommerland in weiß und pastell.

In den Ort Key West habe ich mich ein kleines bisschen verliebt: ein Städtchen ganz in weiß und pastell, alte Holzhäuschen mit hübschen Veranden hinter blühenden Büschen und üppiger tropischer Vegetation. Ernest Hemingway lebte hier einige Jahre lang und sein Haus, inklusive seiner seltsamen, sechspfötigen Katzen, könnt ihr noch heute besuchen.

  • Hier findet ihr meinen ausführlichen Guide für Key West mit vielen Tipps!
  • Und findet 10 Dinge, die du auf den Florida Keys tun kannst

Key West: ein Städtchen am Ende der USA, ganz in weiß und pastell

Die Atmosphäre ist ‘laid back’. Das Städtchen am südlichsten Insel-Zipfel der USA ist bevölkert von einer illustren Mischung aus Aussteigern jeglicher Couleur, Rentnern, (meist amerikanischen) Touristen, Reichen und Schönen, Althippies, Exil-Kubanern, sechspfötigen Katzen und ja, jeder Menge freilaufender Hühner.

Mittlerweile ist es auch jetzt Ende April so heiß und ich so erkältet (Nebenhöhlen), dass ich mich nur noch im gemächlichen Tempo auf meinem gemieteten Beach Cruiser-Fahrrad fortbewegen kann – was mir im Übrigen als die beste Methode der Fortbewegung in Key West erscheint. Unbedingt eins mieten, wenn ihr dort seid!

Fortbewegung Key West Style: Beach Cruiser Fahrrad

Wir cruisen durch Straßen voller hübscher Pastell-Häuser bis es nicht mehr weitergeht und ein kleiner Strand kommt, sitzen in Cafés, stellen uns vor, wie es hier zu Hemingways Zeiten gewesen sein muss, schauen am südlichsten Punkt der USA sehnsüchtig hinüber Richtung Kuba (es gibt leider immer noch keine reguläre Bootsverbindung nach Havanna) und beobachten amerikanische Touristen und seltsame Straßenkünstler an der Promenade beim Mallory Square, wo die Touristen zum Sonnenuntergang plötzlich alle anfangen zu klatschen.

Am späten Nachmittag steigen wir auf einen Segelkatamaran und fahren hinaus zum Korallenriff, immerhin das drittgrößte der Welt. Ich wage mich ins kühle Nass und sehe beim Schnorcheln das erste Mal in meinem Leben Haie! Zum Glück waren es ungefährliche Tiger- und Riffhaie, aber ich bin trotzdem erst mal kurz erschrocken, als plötzlich der erste Hai von links kreuzte. Eine wirklich tolle Begegnung! Anschließend segeln wir im kitschig-roten Sonnenuntergang zurück Richtung Hafen. Sommerurlaubs-Feeling pur… und dank des Meerwassers und der Meeresluft in meiner Nase geht es mir endlich besser.

In Key West Florida müsst ihr aufs Wasser!

Nicht verpassen in Key West

Beach Cruiser Fahrräder mieten: z.B. bei Island Bicycles, 929 Truman Avenue, Key West, $15 für 24h

Schnorchel- und Segeltour zum Sonnenuntergang: vor Ort am Hafen oder auf der Website von Sebago Watersports.Eine ähnliche Tour findet ihr auch hier online bei Get Your Guide.

Hemingway Home: 907 Whitehead Street, Key West, Eintritt $14, inkl. 30 Min. Führung, keine Kreditkarten.

  • Hier findest du meinen ausführlichen Guide für Key West!
  • Mein Ausflugstipp für Key West: Mit dem Wasserflugzeug auf die Dry Tortugas
  • Mehr Tipps zu den Florida Keys findest du hier: 10 Dinge, die du auf den Florida Keys tun kannst

Unterkünfte in Key West

Unsere Unterkunft haben wir über AirBnB* gebucht – natürlich in einem schönen alten pastelligen Haus in der Old Town von Key West. Hier müsstet ihr einfach schauen, was für Apartments jeweils für eure Reisedaten verfügbar sind und rechtzeitig buchen – die Old Town ist voller schöner Unterkünfte, aber auch sehr beliebt! (*Werbelink: Wenn du dich über diesen Link registrierst, bekommst du einen Rabatt in Höhe von 25 Euro auf deine erste Buchung und ich eine kleine Provision, die dem Erhalt dieses Blog zu Gute kommt.)

Falls dir ein Hotel lieber ist: Bei meinem zweiten Besuch in Key West habe ich im Kimpton Winslow’s Bungalows (das frühere Key Lime Inn) übernachtet, einem Boutique-Hotel in einem historischen Haus in der Old Town, das ich ebenfalls empfehlen kann. Die Zimmer sind in kleinen Nebengebäuden auf dem Grundstück verteilt, Frühstück gibt es am Pool. Zudem gibt es kostenlose Parkplätze und sehr gutes kostenloses WLAN, die Angestellten waren sehr freundlich und die Lage ist super und zentral! Hier kannst du dir das Hotel bei Booking.com ansehen.*

  • Hier findet ihr meinen ausführlichen Guide für Key West!

Pool der historischen Kimpton Winslow’s Bungalows in Key West

Tag 4: Zurück nach Miami über die Florida Keys.

Auf der Suche nach Stränden und gelbem Kuchen.

Screenshot: Google Maps

Gerne wäre ich noch länger in Key West geblieben. Sehr gerne sogar! Doch das ist auch der Fluch des Roadtrips: Man verweilt nicht allzu lange an einem Ort, und uns zieht es weiter in die Everglades, weshalb wir wieder über die Florida Keys zurück und hinauf nach Miami müssen. Doch auf dem Rückweg wollen wir noch ein bisschen die Inseln erkunden! Was wir uns fragen: Gibt es unterwegs auf den Keys noch schöne Strände (zum aussteigen und mal eben reinhüpfen), gibt es das Key Deer wirklich (ein kleines, nur hier vorkommende Reh) und wie schmeckt eigentlich der berühmte Key Lime Pie?

Mehr Entdeckungen auf den Florida Keys

#1: Strände entlang des Overseas Highway

Es war ganz schön tricky. Denn die Keys haben gar nicht so viele schöne Strände, wie man meint, sind es doch zumeist flache, von Mangroven gesäumte Inseln. Am schönsten fand ich es im Bahia Honda State Park (Eintritt $4,50). Hier gibt es mehrere Strände, der schönste war für mich der schmale, aber naturbelassene Sandspur Beach oben im Nordosten – nach dem Parkeingang links und dann auf der rechten Seite.

Auf der anderen Seite weiter südlich in Bahia Honda gibt es einen Strand mit einem coolen Blick auf die Überreste der Old Railway Bridge zur Linken und die neue Seven Mile Bridge zur Rechten, allerdings mit viel mehr Trubel (Parkplatz, Familien, Cafeteria, Souvenirshop…) und nicht so naturbelassen wie der Sandspur Beach auf anderen Seite.

Es lohnt sich aber definitiv, für eine Pause in Bahia Honda rauszufahren und mal zwischendurch ins Wasser zu springen!

Weiter nördlich bei Islamorada wurde uns noch der Anne’s Beach empfohlen, was ich aber nicht so nachvollziehen kann. Er ist wirklich nur ganz klein und man kann auch nicht wirklich parken. Für eine Abkühlung unterwegs lieber nach Bahia Honda!

Das Wasser der Keys ist phänomenal – die Strände eher nicht so (bis auf Bahia Honda!)

#2: Key Deer: die süßen Mini-Bambis von Key West

Auf Big Pine Key fuhren wir den Key Deer Boulevard hin und her auf der Suche nach der kleinen und vom Aussterben bedrohten Hirschart, die nur hier vorkommt. Die Insel ist bedeckt mit allerlei Unterholz und Gebüsch, und, als wir schon wieder auf dem Rückweg zum Highway waren und gar nicht mehr damit rechneten: Siehe da!

Ein Key Deer spazierte einfach so über die Straße (bis wir die Kameras zückten, war das Mini-Bambi leider schon wieder weg…). Es gibt sie jedenfalls wirklich. Echt! Ich schwöre!

Big Pine Key: Nur wenige Minuten später spazierte ein Key Deer über die Straße. Ich schwör’s!

#3: Key Lime Pie. Don’t eat yellow green pie!

Diese Spezialität auf den Keys ist viel einfacher zu finden als das Key Deer – nämlich fast überall. Den leckeren Zitronenkuchen müsst ihr unbedingt probieren! Wir hielten auf Key Largo noch einmal extra in Mrs. Mac’s Kitchen an, um uns noch ein Stück einpacken zu lassen.

Mrs. Mac’s Kitchen: 99336 Overseas Hwy, Key Largo, FL 33037. Achtung: Es gibt zwei Mrs. Mac’s im Abstand von ca. 800 Metern! Das ältere (“Original”) ist das mit der Adresse oben, das ich von der Atmosphäre schöner finde. Es ist ein klassisches amerikanisches Diner mit günstigen Preisen und großer Speisekarte – von Seafood bis zu Salaten und Burgern – und Key Lime Pie.

  • Mehr zum Key Lime Pie in meinem Key West Guide!
  • Mehr Tipps zu den Florida Keys findest du hier: 10 Dinge, die du auf den Florida Keys tun kannst.

LECKER! Key Lime Pie: Don’t eat yellow green pie. Nur der gelbe ist der wahre!

Zurück in Miami… im hippen Retro-Motel

Am späten Nachmittag kommen wir wieder in Miami am und checken diesmal ins Vagabond Hotel an. Das historische Motel im aufstrebenden Stadtteil Miami Modern (MiMo) wurde auf sehr stylische Art modernisiert, strahlt aber immer noch den Retro-Charme der 1950er und 60er Jahre aus. Das dazugehörige Diner ist zum hippen Restaurant mit offener Küche und interessanter Speisekarte inkl. Bar am Pool umgestaltet worden, was abends viele Locals anzieht und mir u.a. deswegen gut gefallen hat.

Wir sinken erst einmal auf die Liegen am Pool. Der Hotelangestellte sagt etwas von Happy Hour an der Poolbar. Ich finde, das hört sich nach der langen Fahrt einfach nur sehr gut an…

Miami Hoteltipp:

Vagabond Hotel: Altes Motel im Retro-Boutique Hotel-Style an der Ausfallstraße Biscayne Boulevard im Stadtteil Miami Modern. Toll: Der Pool und das öffentliche, stylische Restaurant mit Bar, wo auch viele Locals hingehen. Nachteil: Von hier braucht ihr immer ein Auto oder ein Uber Taxi, um nach South Beach etc. zu gelangen. Ich würde das Vagabond daher empfehlen, wenn ihr ein Auto habt und sowieso damit herumfahrt oder wenn ihr nur auf der Durchreise seid und einfach noch am Pool chillen und am Abend im Hotelrestaurant nett essen wollt.

Hier könnt ihr das Hotel bei Booking.com ansehen.*

Tag 5: Erkundungen in Miami.

Wynwood Art District und übers Wasser heizen im Speedboat.

Screenshot: Google Maps

Streetart und lecker Essen in Wynwood

Im Wynwood Art District in Miami haben jede Menge Streetart-Künstler ihre Spuren hinterlassen – die Wände der vielen ehemaligen Warehouses in der früheren Puerto-Ricanischen Gegend sind bunt! Neben tollen Murals (Wandgemälden) findet ihr hier auch jede Menge stylische Restaurants und Bars, über 80 Kunstgalerien und mehrere Museen. Als ich das erste Mal von Wynwood gehört habe, war mir klar: Hier muss ich hin! Da gefällt es mir bestimmt. Und so war es dann auch.

Im Rahmen einer ziemlich gut gemachten und leckeren Food Tour mit Miami Culinary Tours haben wir das Viertel erkundet und bei insgesamt fünf Stopps lecker gegessen – von peruanisch bis italienisch, und dazwischen viel über das Viertel gelernt und ganz viel Streetart besichtigt. Das Interessante an Miami ist nämlich, dass hier so viele Lateinamerikaner leben, dass ihr dort sehr gut und lecker lateinamerikanische Küche wie peruanisch oder kubanisch probieren könnt, was bei uns ja eher rar ist. In diesem Zusammenhang empfehle ich euch auch die Little Havana Food Tour von Miami Culinary Tours! Die Touren könnt ihr online buchen.

Auch unabhängig von einer Tour lohnt es sich, Wynwood auf eigene Faust zu erkunden – definitiv mein Lieblingsort in Miami!

Favorite Place in Miami: Wynwood mit seinen Murals, Kunstgalerien und hippen Restaurants und Bars.

Durch Miami im Speedboat

Außerdem begaben wir uns in Miami noch auf eine individuelle Stadttour im Privatwagen nach South Beach und Downtown und in die Viertel der Reichen und Schönen wie Coral Gables – interessanterweise in Kombination mit einer Fahrt auf dem Speedboat zu den Villen der Stars auf kleinen Inseln und nach South Beach.

Sich Miami mal vom Wasser anzuschauen war jedenfalls eine gute Idee, und das Heizen in dem verrückten Speedboat sorgte für ordentlich Spaß. Die ‘Cool Kids’ wollten natürlich ganz hinten sitzen und wurden dann erst mal ordentlich nass. Nach der Fahrt fehlte sogar mein Nasenpiercing…

Die Villen der Stars und Reichen in Florida interessieren mich persönlich zwar weniger, eher die Geschichten und Gerüchte dahinter wie die von Al Capone, der Ende der 1920er Jahre nach Miami kam und ANGEBLICH auf einer der kleinen Inseln einen Wachturm hatte (den man immer noch sieht), um auf Partys heimlich Alkohol ausschenken zu können.

Ging ordentlich ab: Stadttour im Speedboat

Tipps für Stadttouren in Miami:

Wynwood Food & Streetart Tour: Miami Culinary Tours

Empfehlenswert fand ich die Food Tour in Wynwood, die Streetart, Kunst und Geschichte des Viertels mit Essen und Trinken an mehreren Stationen verbindet. Miami Culinary Tours bietet aber u.a. auch Touren im kubanischen Viertel Little Havana an sowie im Design District, die ihr online buchen könnt.

Ähnliche Touren könnt ihr hier buchen:

Stadtrundfahrt und Speedboat-Tour:

Tag 6: Miami – Everglades City.

Ein Meer aus Gras und erste Sichtung von Alligatoren.

Screenshot: Google Maps

Heute lassen wir die Stadt endlich hinter uns und fahren raus aufs Land – genauer gesagt in die sumpfige Wildnis der Everglades, die direkt vor den Toren Miamis beginnt. Zwei Highways durchqueren die Everglades in Ost-West-Richtung. Wir nehmen den landschaftlich schöneren Highway 41 unten im Süden, den so genannten „Tamiami Trail“. Doch wir brauchen erst mal locker zwei Stunden, bis wir unseren Weg aus der Megacity Miami herausgefunden haben.

Das Gewirr aus Highways in Miami und die Beschilderung sind nämlich nicht gerade einfach… Alle paar Hundert Meter gehen links UND rechts Ausfahrten auf andere Highways ab, und wenn ihr euch einmal verfahren habt, folgt die Straßenführung nicht gerade logischen Kriterien (zumindest nicht für mich). Genau an diesem Vormittag haben wir uns bestimmt fünf Mal verfahren, versuchen es aber auch quasi ohne Navigation, da unser mobiler Router mit der amerikanischen SIM Karte leider nicht wirklich funktionieren mag.

Doch dann haben wir es geschafft, lassen die Stadt endlich hinter uns – und befinden uns auf einmal auf einem schnurgeraden Highway durch eine auf den ersten Blick wenig spektakuläre, flache, grün-gelbe Sumpflandschaft.

Tamiami Trail: der Highway durch die Everglades

Shark Valley: erste Begegnung mit Alligatoren

Auf dem Weg einmal quer durch die Everglades nach Everglades City lohnen nur wenige Stopps. Der erste ist Shark Valley, ein kleinerer Parkabschnitt, in dem ihr zu Fuß ein paar kürzere Trails gehen, eine zweistündige Rundfahrt mit einer kleinen Tram machen oder mit Leihfahrrädern eine insgesamt ca. 20 km lange Fahrradtour zu einem Aussichtsturm und zurück unternehmen könnt. Für letzteres haben wir leider zu wenig Zeit, daher entscheiden wir uns für die Variante Spaziergang durch den Busch.

Das Ganze wirkt ebenfalls auf den ersten Blick nicht spektakulär, doch das Gute an Shark Valley ist zugleich, das es so einfach zugänglich ist: Schon nach wenigen Metern auf dem geteerten Fahrradweg liegt da plötzlich schon der erste Alligator. Einfach so, pechschwarz und regungslos. Und gar nicht so klein.

Ob der überhaupt echt ist?

Für einen kurzen Moment überlege ich das noch. Dann muss ich an ihm vorbei auf dem Weg, und da plötzlich fängt er an, sich zu bewegen – ich weiß nicht, ob ich stehenbleiben und starren soll oder weiterlaufen und Angst haben und fotografieren oder alles gleichzeitig, da trottet er einmal in dem typischen Alligator-Style über den Weg ins Gebüsch. Wer weiß, wie viele dort noch sitzen…

Alligator von links… ob das wohl Unglück bringt? Er selbst war zum Glück friedlich…

In dem Wassergraben neben dem Weg sehen wir innerhalb einer Stunde auch noch mehr Alligatoren. Sogar zwei süße Baby-Krokos sind dabei, die sich in der Sonne aalen (Big Mama war natürlich nicht weit), dazu Schildkröten und diverse Vögel.

Es gibt sie also wirklich hier, die Alligatoren, und man kriegt sie auch tatsächlich zu Gesicht! (Leider dann später auch neben dem Highway – in überfahrener Form).

Weitere Stopps in den Everglades: ein Indianerdorf und Kunst

Im Miccosukee Indian Village, einer Art Freiluftmuseum, haben wir keine Lust auf die hier leider allgegenwärtigen Alligator Wrestling Shows und andere Alligator-Vorführungen und entschließen uns nach einer kurzen Inspektion, weiterzufahren.

Zumindest so lange, bis plötzlich das Schild Clyde Butcher Big Cypress Gallery auftaucht: Der Fotograf macht wunderschöne schwarz-weiß-Aufnahmen der Everglades, aber auch von Kuba und anderen Nationalparks der USA, die hier – mitten im Sumpf-Nirgendwo – zu sehen und zu erwerben sind. Die großformatigen Fotografien vermitteln jedenfalls einen ganz tollen Eindruck der Everglades, wie ich sie noch nie gesehen habe. Zudem bieten Butcher und seine Frau zwei luxuriöse Unterkünfte auf ihrem Gelände und geführte „Swamp Walks“ an, die sich sehr interessant anhören.

Ankunft in Everglades City, Sonnenuntergang auf Marco Island

Von hier aus ist es nur noch eine Stunde bis nach Everglades City – wobei „City“ sicherlich übertrieben ist: ein kleines Dorf ganz unten im Sumpf ohne Handyempfang, wo wir am Ortsende bei „Miller’s World“ ein kleines Ferienhäuschen am Wasser beziehen (leider ohne Internet).

Zum pastellig-kitschigen Sonnenuntergang fahren wir nach Marco Island an den Strand, der auch wirklich weiß und breit und schön ist, und essen im Strandrestaurant “Quinn’s on the Beach” beim Marriott Hotel im Licht der kitschig untergehenden Sonne zu Abend.

Marco Island – was für ein Kontrast zu unserem Everglades-Kaff! Ich stelle wieder einmal fest, dass die schicken Badeorte Floridas mit den großen Strandhotels einfach doch nicht so mein Ding sind. Da begebe ich mich lieber in den Sumpf, zu den Alligatoren. Und so kommt es dann auch…

Tag 7: Everglades City. Im Kajak und Boot durch die Everglades

Auf den ersten Blick wirken die Everglades ja recht unspektakulär: ein flacher Sumpf, soweit das Auge reicht. Marschlandschaften oder Mangroven oder Zypressenwäldchen, und das in riesiger Ausdehnung, über den ganzen unteren Teil Floridas. Je mehr man sich jedoch mit diesem so speziellen Ökosystem beschäftigt und je genauer man hinschaut, desto faszinierender wird es.

Dafür muss man sich aber notgedrungen aus dem Auto heraus und vom Highway weg bewegen – und in die Natur hinein. Und das tut man am Besten im Rahmen einer geführten Kajaktour.

Eine Kajaktour ist die meiner Meinung nach beste und umweltverträglichste Methode, die Everglades zu erleben!

Beim Paddeln in den Everglades werdet ihr Tiere sehen – ich sage nur Alligatoren – in freier Wildbahn und aus nächster Nähe – und die Ruhe und Stille genießen. Ein schöner Gegensatz zu den laut röhrenden Airboat-Touren, die überall angeboten werden.

Die beste Art, die Everglades zu erkunden: einfach paddeln.

Mit Regis, einem bärtigen Original von einem Buschmann mit langem weißem Bart und Tarnklamotten, fahren wir zum Turner River und paddeln einfach los: durch kleine Wasserarme und den Wald aus Zypressen und Unterholz bis hinein in die Mangroven, unter tief hängenden Ästen hindurch und über Teppiche aus Wasserpflanzen.

Manchmal ist der Fluss nur zwei bis drei Meter breit, manchmal manövriere ich mich mitten ins Schilf oder bleibe zwischen Ästen stecken. Wir müssen kaum paddeln und gleiten nur so dahin, manchmal wird die Stille durch einen Vogel unterbrochen oder ein verdächtiges Plantschen im Wasser, oder durch Regis, der unsere vielen Fragen beantwortet und uns auf die im Wasser und am Ufer herumchillenden Alligatoren hinweist:

„Alligator to your right, keep left and follow me!“

Insgesamt sehen wir vom Kajak aus bestimmt zehn Alligatoren. Meistens liegen sie einfach so im Wasser, manchmal auch am Ufer im Schilf, ein paar Mal schwimmen sie im Wasser an uns vorbei bzw. wir an ihnen. (Keine Panik – man sieht sie! Und sie sind ganz friedlich und man selber paddelt ganz langsam vorbei und hält so viel Abstand wie möglich.) An diesem Tag sehen wir aber auch noch Schildkröten, Vögel und Fische. Ein tolles Erlebnis!


Ich hätte noch den ganzen Tag so friedlich weiterpaddeln können. Doch am Nachmittag haben wir uns entschieden, doch noch eine Fahrt in einem Airboat zu testen.

Welch ein Kontrast.

Die auf der Wasseroberfläche schwebenden Airboats haben eine lange, ca. hundertjährige Tradition in den Everglades als Verkehrsmittel. Mit ihnen rast man übers Wasser durch den Sumpf, dabei macht der Propellermotor in der Luft einen Höllenlärm und ich mag nicht so recht glauben, dass das die Tiere und die Natur nicht stört.

Die schnelle Fahrt im Airboat selbst macht zwar definitiv Laune, ist allerdings im Gegensatz zum entdecken im Kajak ansonsten unglaublich langweilig, wie ich finde. Die Landschaft wirkte vom Airboat aus auf mich ziemlich monoton, die Fahrt viel zu kurz mit 30 Minuten und wir sehen an diesem heißen Nachmittag auch keine Tiere. (Ernsthaft: Geht lieber paddeln!)

Tastes like chicken: “Gator Bites” (hinten) und Muscheln mit Süßkartoffelpommes

Abends im Restaurant Oyster House nebenan: ein paar verirrte Touristen und einige kernige Gestalten, die mich an Trump-wählende Südstaaten-Originale erinnern (zumindest stelle ich mir das so vor). Es gibt Alligator und Froschschenkel – aber auch leckere Garnelen und Muscheln zu Süßkartoffelpommes. (Meine Devise: ein Tag ohne Sweet Potato Fries bei einem US- oder Kanada-Roadtrip ist kein guter Tag! Alligator schmeckt allerdings… meh. Das wissen die Locals auch und so ist es wohl eher nur was für Touristen.

Das war ein guter Tag. Ich mag den Sumpf.

Everglades – Tipps und Adressen

Unterkunft: Miller’s World Glades Haven Resort: unterschiedlich große Hütten auf Stelzen bzw. Ferienapartments mit Gemeinschaftspool inm verschlafenen Örtchen Everglades City.

Kajaktour: Die Tour mit Kajak-Guide Regis Good wurde uns vom Miller’s World/Glades Haven Resort vermittelt und ist soweit ich weiß leider so nicht mehr verfügbar. Hier könnt ihr aber eine sehr ähnliche geführte Kajaktour in den Everglades buchen. Schaut euch auch diese Kajaktour und diese Tierbeobachtungs-Foto-Tour an.

Eine Fahrt mit dem Airboat durch den Sumpf könnt ihr hier buchen (allerdings ist da wie so oft auch eine Wildtier-Show dabei, was ich persönlich nicht so mag.)

Essen: Oyster House, uriges Restaurant/Diner in Everglades City mit Fleisch, Burgern und Seafood direkt neben Miller’s World bzw. den Glades Haven Cabins gelegen.

Tag 8: Everglades City – Sarasota.

Sumpfbuggy-Fahrt mit Captain Steve und weiter zur Golfküste.

Screenshot: Google Maps

Bevor wir die Everglades nach Norden in Richtung Golfküste verlassen, tauchen wir noch einmal so richtig in sie ein! Symbolisch gesprochen. Denn das erste, was wir beim Aussteigen aus Captain Steves Pickup erblicken, ist nämlich ein dicker Alligator.

Steve ist jedenfalls ein waschechter “Swamp Man”, dessen Vorfahren bereits zu den “Founding Fathers” von Florida zählten. Ein echtes Südstaaten-Orginial, sag ich euch! Früher jagte er u.a. Alligatoren, heute bietet er verschiedene Touren in den Everglades an, u.a. in seinem “Swamp Buggy”, ein irres umgebautes Sumpfbuggy-Gefährt, in dem man NOCH erhöhter sitzt als in einem Safari-Jeep in Uganda und mit dem man von Steve höchstpersönlich durch den Sumpf kutschiert wird.

Und so fühlt sich das Ganze auch an: fast wie eine Safari!

Die unbefestigte Straße, auf der wir zum Sumpfbuggy fahren und die Landschaft in diesem Teil des Big Cypress Natural Preserve ist so ganz anders als das, was man von den Everglades-Bildern und den Airboat-Touren gewohnt ist und was wir beim Kajaken durch die Mangroven am Vortag erlebt haben. Wir sehen sogar Tiere: Alligatoren, Weißwedelhirsche, Greifvögel.

Ein bisschen wie Afrika: Auch so können die Everglades aussehen.

Hatte ich anfänglich noch Bedenken, überhaupt so eine Tour zu machen, da die dicken Reifen doch bestimmt den Sumpf beschädigen würden, bin ich ziemlich schnell beruhigt, denn wir rumpeln nur einen teilweise überfluteten Feldweg des Park Managements entlang. Von den gepolsterten Sitzbänken oben haben wir einen phänomenalen Blick.

Erschien mir die Landschaft der Everglades zuerst unglaublich eintönig, bin ich mittlerweile begeistert über die Vielfalt.

Heute sieht es ein bisschen aus wie eine skandinavische Tundra (nur dass ein kleiner Alligator vorbeischwimmt), dann wieder wie eine weite afrikanische Savanne.

Zudem ist Sumpfmann Steve ebenfalls ein waschechtes Original von einem Sumpf-Guide, einer, der nur in ganz breitem Englisch von “gaaaaaydrrrr” spricht, wenn er Alligatoren meint, natürlich Donald Trump wählt und Camouflage-Klamotten trägt, und ihn zu treffen ist ehrlich gesagt auch ein Erlebnis für sich. Ich lehne mich zurück, lasse mich von seinen Stories unterhalten und nehme einfach nur auf – Landschaft, Licht, Steves Geschichten, alles.

Ich bin jedenfalls happy, die Tour gemacht zu haben, denn sie hat mir an meinem letzten Tag nochmal eine ganz andere Seite der Everglades gezeigt – eine, die ich niemals kennen gelernt hätte, wenn ich nur mal kurz mit einem Airboat gefahren wäre.


Die etwas andere Tour: mit Captain Steve und seinem Sumpfbuggy durch die Everglades

Kontrastprogramm: Vom Sumpf nach Sarasota

Nachmittags fahren wir weiter nach Norden, an der Golfküste entlang bis zum schicken, hübschen Sarasota am Golf von Mexiko. Und wieder muss ich sagen: Was für ein Kontrast!

Eine gepflegte Downtown, das neue Design-Hotel Aloft, eine Uferpromenade mit Palmen, der St. Armand’s Circle, ein hübscher runder Platz auf einer vorgelagerten Insel mit kleinen Shops und Restaurants, wo wir den Tag noch gediegen in einem gemütlichen Restaurant ausklingen lassen.

Angekommen an Floridas Golfküste: Sarasota

Tag 9: Sarasota. Regen, Zirkusmuseum und der schönste Strand der USA.

Ja, auch das ist Florida: Wir wachen das erste Mal auf dieser Reise auf und es regnet. Sehr sogar, tropisch und Hurricane-artig, aus Kübeln und gefühlt aus allen Richtungen. In Windeseile sind sogar Straßen in der Stadt überschwemmt, wir können mit unserem SUV zum Glück trotzdem noch durchfahren.

So ein Pech jedenfalls, denn eigentlich wollten wir auf den vorgelagerten Inseln von Sarasota mal einen Strandtag einlegen. Doch zum Glück bietet Sarasota auch genügend Alternativen für Regentage, wie das Zirkusmuseum!


Ich liebe ja alte Jahrmärkte und Zirkusse, und der Zirkusmagnat Ringling vom Ringling Bros. and Barnum & Bailey Circus, der in den 1920er und 30er Jahren sein Winterquartier in Sarasota aufschlug, baute sich hier eine komplette Residenz mit Herrenhaus, Kunstsammlung und Parkanlagen, die auch das Zirkusmuseum beherbergt.

Der ganze Komplex ist glaube ich auch bei schönem Wetter einen Besuch wert. Das Zirkusmuseum ist toll gemacht und zeigt alte Kostüme, Plakate, Wagen – ich sage nur: menschliche Kanone! – und ein Abteil des beeindruckenden Privatzugs der Ringlings, mit dem der ganze Zirkus durch das Land tourte, immerhin damals 1.300 Mann.

Nach dem Besuch im Museum stärken wir uns erst einmal mit Stil im schicken Michael’s On East Restaurant. Hier gibt es leckeres Soul Food wie Fisch (Florida Grouper) und zum Nachtisch Popcorn mit Schokolade, Karamell und verschiedenen Nüssen. Yum!

Ein weiterer guter Regentag-Abstecher ist das Mote Aquarium – nicht das größte und schönste Aquarium, aber interessant, weil es eigentlich eine Forschungsstation ist, in der man die Wissenschaftler quasi bei der Arbeit beobachten kann, wie sie z.B. das Verhalten von Haien erforschen oder Babyrochen aufziehen.

Nach unserem Abstecher ins Aquarium zog es uns am Nachmittag dann doch noch an den Siesta Beach, der immerhin 2015 zum “Best Beach in the US” gekürt wurde und auf der Sarasota vorgelagerten Insel Siesta Key liegt.

Ob es wirklich der schönste Strand der USA ist? Kann ich nicht sagen. Aber er ist zumindest ziemlich großartig.

Feiner, weißer Sand, unglaublich lang und weit und dazu das badewannenwarme, glasklare Wasser des Golf von Mexiko. Er eignete sich jedenfalls auch sehr gut für einen Strandspaziergang bei Wind und Wetter!

Schönster Strand der USA: der phänomenale Siesta Key Beach in Sarasota.

Sarasota: Tipps und Adressen

Unterkunft: Wir waren im Aloft Hotel Sarasota, ein stylisches, neues Designhotel mitten in Downtown, in der Nähe der Promenade. Von dort könnt ihr zu Fuß Bars und Restaurants in Downtown erreichen, seid aber auch mit dem Auto schnell überall, z.B. auf den vorgelagerten Keys, beim Siesta Beach, beim Aquarium, St. Armand’s Circle etc. (Nachteil: Es gibt nur kostenpflichtiges Valet Parking beim Hotel).

Das Hotel bei Booking ansehen*

Essen und Trinken:

Michael’s On East: schickeres Fine Dining Restaurant mit amerikanisch-europäischer Küche.

Indigenous: Schön designtes, hippes Restaurant in Downtown. Alles auf der abwechslungsreichen Speisekarte ist aus lokalen und nachhaltig produzierten Zutaten.

Aktivitäten:

Siesta Beach: auf der vorgelagerten Insel Siesta Key, von Downtown Sarasota aus in wenigen Minuten zu erreichen. Kilometerlanger Sandstrand, dahinter einige charmante, bunte Strand-Shops, Bars und Restaurants. Eignet sich glaube ich sehr gut für 1-2 Tage Strandurlaub am Golf von Mexiko!

Mote Marine Laboratory and Aquarium

The Ringling/Circus Museum

Tag 10: Sarasota – Crystal River – Ocala. Schwimmen mit Manatees.

Screenshot: Google Maps

Crystal River an der Golfküste ist der einzige Ort der USA, wo ihr mit Manatees schwimmen könnt!

Die Seekühe werden auch “Gentle Giants” oder “Mermaids” genannt, sind genetisch mit Elefanten verwandt und leben vor der Golfküste Floridas, von wo sie im Winter in die Flüsse und Quellen hineinschwimmen.

Über 1.000 Manatees (Seekühe) schwimmen im Winter in die Süßwasserarme und Quellen rund um die Kings’s Bay bei Crystal River hinein, wo das Wasser ganzjährig eine konstante Temperatur um die 22 Grad hat, ganzjährig leben ca. 60 Tiere dort. Natürlich kann man sie auch bei Bootsfahrten oder Kajaktouren sehen, da sie alle paar Minuten zum Atmen auftauchen wie Wale.

Doch am Besten beobachtet man die friedlichen Pflanzenfresser unter Wasser – beim Schnorcheln.

Mit Crystal River Water Sports fahren wir also hinaus in die Flussarme der Bay. Ganz Crystal River scheint irgendwie am Wasser zu liegen, wir passieren lauter idyllische Häuschen mit Booten davor, wo man am Liebsten sofort einziehen und jeden Morgen einfach lospaddeln würde. Einen alten indianischen Grabhügel und sich sonnende Schildkröten sehen wir auch noch, bevor die ersten Manatees auftauchen. Vom Boot aus sehen sie wie große, helle Schemen im Wasser aus (sie werden ca. drei Meter lang), und die Spannung steigt.

Kurze Zeit später treffen wir auf eine Manatee-Mutter mit einem Jungen, das auch schon zemlich riesig wirkt, schlüpfen in unseren Neoprenanzüge und springen ins Wasser. Erst sehe ich in dem eher trüben Wasser voller Pflanzen gar nichts, doch dann sind sie da – sie schwimmen einfach unter mir hindurch, während ich an der Wasseroberfläche liege und wie in einem Aquarium hinunterschaue. Wow!

Um die Manatees nicht zu stören, sollte man sie auf keinen Fall belästigen, z.B durch Hinuntertauchen oder Anfassen (man bekommt vorher auch Infos dazu und eine Sicherheitseinführung). Insgesamt schnorcheln wir an diesem Morgen mit drei Manatees, einem weiteren ausgewachsenen und friedlich grasenden Exemplar direkt am Ufer, und sehen aber noch mehr vom Boot aus.

Ein wunderbares und sehr seltenes Erlebnis – sehr zu empfehlen!

Crystal River entpuppt sich übrigens auch als eine dieser Entdeckungen am Wegesrand bei Roadtrips. Der ganze Ort ist total schnuckelig und schön und ich mag am Liebsten bleiben und in einem Häuschen am Fluss wohnen, paddeln und noch mehr Manatees sehen. Ich bin daher fast ein wenig traurig, dass wir nicht noch ein bisschen verweilen können und stattdessen später nach Ocala im Landesinneren weiterfahren… nächstes Mal gerne länger!

Tag 11: Ocala. Paddeln in glasklaren Quellen und Geister.

Auch das Provinzstädtchen Ocala entpuppt sich bei diesem Trip als Geheimtipp: Idyllische Pferdekoppeln und diese Südstaatenwälder, bei denen tonnenweise spanisches Moos von den Ästen hängt. Dazu glasklare Quellen mit türkisfarbenem Wasser, in die man direkt bis zum Grund hineinblickt und in denen Schildkröten herumdümpeln.

Uns ist klar: Auch hier muss man rein in die Natur und rauf aufs Wasser!

Paddeln auf dem Rainbow River

Am Rainbow River, der in der Nähe von Ocala aus der Rainbow Springs entspringt, leihen wir uns Kajaks und paddeln los – die schönste Tour führt ca. eine Stunde flussaufwärts zur Quelle und wieder zurück zum Steg beim “KP Hole”. Keine Vorkenntnisse nötig!

Man paddelt einfach so vor sich hin und genießt die Aussicht und der Blick in das blau-türkise Wasser unter einem mit Fischen und Schildkröten. Schwimmen, Paddleboarding und Tubing (auf großen Reifen) geht übrigens auch! Nur an Sommerwochenenden kann es hier frühmorgens wohl schon ziemlich voll werden.

Idyllisch: Paddeln auf dem Rainbow River bei Ocala

Im Silver Springs State Park

Ebenfalls unglaublich klar und türkis-blau-grün ist das Wasser der Silver Springs, eine Touristenattraktion in den USA seit dem 19. Jahrhundert, daher ist die Quelle auch mit Gebäuden im 40er und 50er Jahre Style eingefasst. Zudem wurden hier früher gern Filme gedreht, u.a. auch mal James Bond!

Ist das echt? Die irre Farbe der Silver Springs bei Ocala

In Silver Springs wurde auch das Glasbodenboot erfunden. Bei einer Tour mit dem Glass Bottom Boat sieht man tatsächlich prima auf den Grund, betrachtet die kleinen, hervorsprudelnden Quellen, Fischschwärme, Turtles, da ein gesunkenes Boot, da ein faul in der Sonne liegender Alligator… super schön, aber eben auch eine Touristenattraktion. Am Besten leiht ihr euch Fahrräder oder Kajaks und bewegt euch weg vom Hauptgebäude und am Fluss entlang!

Silver Springs: Suchbild mit Alligator

Die andere Seite von Ocala: nette und etwas eigenwillige Bars und Restaurants – und jede Menge Geistergeschichten.

Abends entdecken wir, dass das auf den ersten Blick so unscheinbar daherkommende Ocala noch eine andere Seite hat. Auf Geister stießen wir immer wieder an verschiedenen Orten in Florida – dort scheint es besonders gerne und überall zu spuken. In Ocala ließen wir uns von Katherine von Ocala Ghost Walks, die nach eigenen Angaben selbst Geister sehen und hören kann und in Ocala sogar “House Blessing”-Zeremonien in vermeintlichen Spukhäusern durchführt, durch die Straßen führen und von den ansässigen Geistern und ihren Erlebnissen erzählen.

Besonders spukt es in den schönen alten Südstaaten-Villen in der Fort King Street (Tipp, wenn ihr in Ocala seid und schöne historische Südstaatenhäuser sehen wollt), aber auch in Downtown. Hier unterhalten wir uns u.a. mit Leuten in einem Laden für e-Zigaretten, bei denen ein Geist namens “Mrs. Fisher” seit den 50er Jahren ihr Unwesen treibt. Definitiv mal eine andere Art, einen Ort zu entdecken! Schade nur, dass das alte, wunderschöne Spuk-B&B Seven Sisters Inn gerade geschlossen hat… Da hätte ich nach der Geistertour nur zu gerne übernachtet…

Freitag abends in Ocala: Dinner im Ivy House, bunte Vintage- und Rockabilly-Kleider bei Jezebel’s, Live Musik in der Corkscrew Wine Bar. (Und Geister. Aber die sieht man nicht.)

Ocala: Tipps und Adressen

Unterkunft: Country Inn & Suites Ocala

Aktivitäten:

Rainbow Springs State Park: Paddeln, Tubing, SUP, Camping. Infos auch unter: The Rainbow River

Silver Springs State Park: Fahrten mit dem Glasbodenboot, Paddeln, Fahrradfahren, Aqua Park

Ziplining: The Canyons Zip Lines & Canopy Tours

Ghost Tour: Ocala Ghost Walks (diese Tour scheint es leider nicht mehr zu geben!) Generell sind Ghost Tours in Florida aber sehr beliebt, d.h. ihr findet bestimmt eine andere.

Essen und Trinken:

Ivy House: Restaurant in einem historischen, rosafarbenen und plüschig dekorierten alten Haus, mit typisch amerikanischer Küche der Region (Steak, Fisch, Burger) und erfrischenden Beeren-Eistees.

The Corkscrew: Gemütliche, coole Weinbar in Downtown. Ab und zu Live-Musik, Innenhof, die Weine vom Faß an der Bar durfte ich vor dem Bestellen probieren.

Tag 12. Ocala – St. Augustine. Ziplining und Weiterfahrt zur Atlantikküste.

Screenshot: Google Maps

Adrenalin am Morgen: Die Canyons Zipline bei Ocala

Am frühen Morgen brechen wir von Ocala aus auf zur Atlantikküste. Unterwegs wollen wir uns aber noch ein bisschen Action und Spaß gönnen und machen außerhalb von Ocala Halt bei Canyons Zip Lines & Canopy Tours. Hier gibt es im Gebiet ehemaliger Steinbrüche einen tollen Zipline-Parcours, der euch durch den Wald sausen lässt – und sogar übers Wasser!

In einer kleinen Gruppe geht es ausgerüstet mit Helmen und Klettergeschirren und -gurten los in den Wald, wo wir erst einmal am Mini-Übungs-Stahlseil eine Einweisung bekommen und einmal üben dürfen, bevor wir uns auf die größeren Lines trauen.

Ich liebe ja Ziplines (s. auch mein Post über die Zipline im Schwarzwald), habe aber trotzdem jedes Mal wieder Schiss. Vor allem kurz vorm Absprung, aber ein bisschen Adrenalin und Abenteuer gehört schließlich dazu! Wenn ihr nicht gerade unter schwerer Höhenangst leidet, sollte es aber kein Problem sein. Am Stahlseil mit bis zu 50 Sachen durch den Wald und durch die Canyons sausen macht jedenfalls mordmäßig Spaß!

See you on the other side: schwarzer Punkt an dünnem Stahlseil. Eine Hängebrücke gab’s auch!

Die Ziplines hier sind verhältnismäßig lang (bis zu 300m). Was das bedeutet, erfuhren wir, als wir die Stufen zu unserer letzten Station hinaufstiegen, dem “Tower of Death” (man versicherte uns, der Name sei nicht Programm). Die Plattform ist jedenfalls ganz schön hoch und man muss hier tatsächlich einfach über die Kante ins Nichts gehen, um loszudüsen. Dafür rast man dann über den ganzen See bis zur anderen Seite – eine Mordsgaudi!

Nachdem ich meine Angst überwunden hatte, wollte ich natürlich am Liebsten gleich nochmal… Das Ganze wäre tatsächlich nur noch durch Alligatoren unten im Wasser zu toppen gewesen. Absolute Empfehlung für alle, die ein bisschen Outdoor Adventure & Action suchen oder einfach mal was Neues ausprobieren möchten!

Vom “Tower of Death” übers Wasser (zum Glück ohne Alligatoren) bei der Canyons Zipline in Ocala.

Weiter nach St. Augustine: Strand und Geister im alten Leuchtturm

Nach dem Zipline-Abenteuer (ich bin jetzt endlich wach!) fahren wir weiter, zurück in Richtung Atlantikküste. Unser Ziel: St. Augustine, die immerhin älteste Stadt der USA, mit einem alten spanischen Fort, einer netten Altstadt, viel Wasser und tollen, langen vorgelagerten Stränden.

Nach einem leckeren Abendessen mit Burgern und Craft Beer in einem auf retro gestylten Diner in einer alten Tankstelle fuhren wir erst einmal zum Sonnenuntergang an den langen, breiten St. Augustine Beach. Hier gibt es auch einen hübschen, schwarz-weiß gestreiften Leuchtturm, in dem es – wie sollte es auch anders sein – kräftig spukt. Warum und vom wem ließen wir uns anschließend bei einer Ghost Tour erklären, bei der wir u.a. mit Taschenlampen nachts auf den Leuchtturm hinaufsteigen durften.

Auch hier spukt es: das alte Lighthouse von St. Augustine.

Tag 13: St. Augustine. Piraten und Wein in der ältesten Stadt der USA.

In St. Augustine könnt ihr locker zwei Tage verbringen. Die Stadt ist tatsächlich sehr charmant und ganz anders als gewöhnliche amerikanische Städte, was daran liegen könnte, dass es eben die älteste, von Europäern gegründete und durchgehend besiedelte Stadt der USA ist (1565 von den Spaniern gegründet) und es hier sehr viel Geschichte, alte Bauwerke, viele verschiedene gute Restaurants – und eben auch noch Strände gibt.

St. Augustine ist eine Stadt, in der die Amerikaner gern Urlaub machen. Dementsprechend gibt es hier auch jede Menge (leicht bizarr anmutende) Touristenattraktionen und Museen. Alles ist schön auf historisch gemacht wie ein Züglein, das die Touristen durch die Altstadt karrt (bei der Hitze allerdings echt ganz praktisch), Eis- und Souvenirläden usw.

Empfehlenswert sind die alte Festungsanlage Castillo de San Marcos aus dem 17. Jhd., denn wo gibt es das schon mal in Amerika? Ich mag außerdem die Piratengeschichten, die sich um die Stadt ranken, die sogar von Sir Francis Drake persönlich schon mal in Schutt und Asche gelegt wurde.

Über die Geschichte der Piraten informiert das Piratenmuseum: eine interaktive, überraschend gut gemachte Ausstellung mit diversen echten Piraten-Ausstellungsstücken. Sie zeigt das Hab und Gut berühmter historischer Piraten (für mich als “Black Sails”-Fan super interessant), eine von nur zwei noch existierenden Original Jolly-Roger-Flaggen, echte Piratenschätze und das Schwert von Johnny Depp aus “Fluch der Karibik”.

Die alte Festungsanlage aus spanischer Zeit, echte Piratenschätze im Piratenmuseum, Impressionen aus der Altstadt.

Da St. Augustine für seine Restaurantszene bekannt ist, erkundeten wir die Stadt auch mit einer Food & Wine Tour, eine kulinarische Stadtführung, die uns in kurzer Zeit auch zu mehreren interessanten und leckeren Stationen, u.a. Restaurants, Cafés, und zu einer Weinhandlung führte.

St. Augustine war definitiv mal was anderes und am letzten, richtigen Tag unseres Roadtrips kam so bei mir auch nochmal etwas Sommer-Ferien-Feeling auf.

St. Augustine: Tipps und Adressen

Übernachten:

Bayfront Marin House: luxuriöses, plüschiges Bed & Breakfast in einem historischen Haus am Wasser. (Bei Booking ansehen)*

The Flagler Inn: stylisches, neu renoviertes Hotel in einem alten Motel. Toll: Man kann kostenlos Cruiser-Fahrräder ausleihen! (Bei Booking ansehen)*

Villa 1565 Inn at Saint Augustine Historic District: nettes Hotel im Motel-Stil in der Nähe der Altstadt. Der Trolleyzug hält genau im Hof. (Bei Booking ansehen)*

Aktivitäten

Pirate & Treasure Museum

Kulinarische Stadttour: The Tasting Tours

Essen und Trinken:

Gas Full Service Restaurant: Cooles Diner im Vintage-Stil in einer alten umgebauten Tankstelle. Das Essen ist alles frische, selbstgemacht und aus lokalen Zutaten. Lecker: die Burger und Salate. Große Craft Beer Auswahl.

Gaufre’s & Goods: Süßes polnisch-griechisches Café mitten in der Altstadt. Die Pierogi (gefüllte Teigtaschen) sind großartig!

The Floridian: Hippes Restaurant mit Bar und Außenbereich, alles aus lokalen und Bio-Zutaten, leckere “Southern” Style/amerikanische Küche, Cocktails.

Tag 14: St. Augustine – Miami Airport. Bye bye Florida…

Screenshot: Google Maps

Da unser Rückflug von Miami schon nachmittags ging, verbrachten wir unseren letzten Tag “on the road” eigentlich nur im Auto, mit der Rückfahrt zum Flughafen, für die wir extra viel Zeit einplanten (7h). Ein kurzes Outlet-Shopping unterwegs (bei West Palm Beach) geht natürlich immer!

Wenn ich noch einen Tag mehr gehabt hätte, hätte ich noch zu gerne einen Zwischenstopp in Cape Canaveral bei den Raketen gemacht…

Doch das kommt einfach fürs nächste Mal auf die Liste!

Mehr Tipps für Florida findest du hier:

  • Mein Key West Guide mit Tipps und Sehenswürdigkeiten
  • Mit dem Wasserflugzeug zum Dry Tortugas Nationalpark
  • 10 Dinge, die du auf den Florida Keys tun kannst
  • Roadtrip im Westen der USA – Route und Tipps zum Nachreisen

Mehr Tipps zur Florida Rundreise findet ihr bei meiner Roadtrip-Partnerin Katrin von Viel Unterwegs.

Wart ihr schon mal in Florida? Was sind eure Tipps?

Werbehinweis: Meine Florida-Reise wurde in Teilen unterstützt von Visit Florida. Alle Ansichten sind jedoch wie immer meine eigenen.

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Zwei Wochen Florida Roadtrip: Reisebericht, Route und Tipps (2024)

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